Nixe
Die letzte Lühe-Jolle
Die Lühe-Jolle war ein relativ kleines Segelschiff, das für den Obsttransport gebaut wurde. Weil die Lühe, besonders zwischen Horneburg und Steinkirchen sehr schmal war, konnten nur kleine Schiffe den Fluss befahren, da sie auf dem engen Fluss noch wenden mussten. Besonders auf den weit entfernten Märkten war der Obsthandel in früheren Zeiten ein gutes Geschäft. So fuhren die Schiffer aus dem Alten Land ihr Obst mit den Lühe-Jollen auf der Nordsee bis nach London und Schottland, auf der Ostsee nach Norwegen und sogar bis ins entfernte St. Petersburg. Einige Lühe-Jollen, so berichtete Erich Garrn, fuhren halbreife Zwetschen nach Schottland. Dort wurden sie vergoren und zu Schnaps gebrannt. Als Rückfracht kam Weizen an Bord. In Otterndorf wurde die Weizenfracht gelöscht und dort als Saatgut verkauft. Mit diesem einträglichen Handel konnte der Schiffer „tausende von Goldmark“ verdienen. So hatte Jan Hauschildt eine Lühe-Jolle besessen und damit Äpfel nach Tallin transportiert. Dort wurden die Äpfel gegen Holz getauscht, welches nach Ende der Reise für viel Geld verkauft wurde.
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